Spendenübergabe
Carmen Brandt übergab im Februar 2014 Spenden an den neuen Schuldirektor Shyamol Kumar Chando


schulgebäude
Das Schulgebäude


tempelanlage
Alte hinduistische Tempelanlage in der Nähe der Schule


initiatoren
Lokale Initiatoren


klasse
8. Klasse der High School


schuelerinnen
Schülerinnen der Schule


schueler
Schüler der High School


fruehsport
Frühsport


imgespraech
Schüler im Gespräch mit Bengal-Link-Mitglied Carmen Brandt

Schule in Pirojpur


Partnerprojekt "Police Line High School" in Rayerkathi, Pirojpur

Das erste Partnerprojekt von Bengal Link e.V. ist die Unterstützung einer Schule im ländlichen Süden Bangladeschs. Sie befindet sich im Dorf Rayerkathi im Kreis Pirojpur, sechs Busstunden von der Hauptstadt Dhaka entfernt.
Die Schule setzt nicht nur Maßstäbe im Bezug auf lokale Eigeninitiativen, sondern auch auf dem Gebiet der Harmonie zwischen den verschiedenen Religionen. Bildung ist zudem eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen Armut.
Unterstützen Sie diese vorbildliche lokale Initiative und tragen Sie Ihren Teil dazu bei, daraus eine globale Initiative der Grenzen überschreitenden Solidarität zu machen.
Nehmen Sie sich etwas Zeit und lesen Sie selbst, weshalb diese Schule so besonders ist.

Hintergrund:

Als Britisch-Indien im Jahr 1947 von der europäischen Kolonialmacht unabhängig wurde, entstanden das heutige Indien und der Staat Pakistan als Land der indischen Muslime. Pakistan bestand damals sowohl aus Westpakistan, dem heutigen Pakistan, als auch aus Ostpakistan, das 1971 unabhängig wurde und das heutige Bangladesch ist. 
Im Zuge der Teilung Indiens kam es zu Bevölkerungswanderungen; Muslime migrierten nach Pakistan und Hindus nach Indien. 
Viele Großgrundbesitzer, so genannte Zamindars, im entstehenden Ostpakistan waren damals Hindus. Neben dem Verwalten von Ländereien betrieben sie in der Regel auch Schulen, die religionsübergreifend von den Kindern der umliegenden Dörfer besucht wurden. Nachdem viele Hindu-Großgrundbesitzer Ostpakistan verließen, schloss eine hohe Anzahl dieser Schulen aufgrund des Patronageverlustes.
So gab es bis 1947 solch eine Schule auch in Rayerkathi im Kreis Pirojpur. Nach dem Wegzug des dortigen Großgrundbesitzers wurde diese High School, die Bildung für die Klassen 6 bis 10 angeboten hatte, geschlossen.
Seitdem mussten die meisten Schüler mindestens 7 km bis zur nächsten High School zu Fuß bewältigen, da sich die meist mittellosen Eltern weder den öffentlichen noch den privaten Transport leisten konnten. Da dieser Schulweg für viele Schüler oft körperlich nicht zu bewältigen und auch zu zeitintensiv war, beendete eine hohe Anzahl von Kindern aus dieser Gegend ihre Schulbildung nur mit dem Abschluss der 5. Klasse.

Die lokale Initiative:

Um nun vor allem den Kindern aus mittellosen Familien die Möglichkeit zu geben, auch einen höheren Schulabschluss zu erwerben, wurde die 1947 geschlossene Schule 2005 wieder eröffnet. Dies konnte allein durch lokale Unterstützung erreicht werden:

  • Initiator war Abdur Rob Sheikh (63), pensionierter Lehrer & Direktor der Schule
  • das Land, auf dem die heutige Schule steht, wurde gespendet von den Gemeindemitgliedern:
    Gouro Narayon Ray Chowdhury (Hindu) &
    Abu Ali Ahmed Chowdhury (Muslim)
  • das neue Schulgebäude ließ ein weiteres Gemeindemitglied, Muhammad Aminul Islam, 2008 errichten
  • Bäume zum Herstellen von Bänken und Tischen wurden von anderen Gemeindemitgliedern gespendet, während weitere diese verarbeiteten
  • alle Lehrer kommen aus der Gemeinde, haben mindestens einen Magister-Abschluss und unterrichten kostenlos
  • Gemeindemitglieder spendeten Geld, um Unterrichtsmaterial zu kaufen
  • das benachbarte Polizeirevier unterstützt die Schule z.B. durch Sportunterricht und Schutz bei eventuellen Problemen

Was ist so besonders an dieser Schule?

Beeindruckend ist zum einen, dass die Schule allein durch lokale Hilfe entstehen konnte, zum anderen ist diese Schule auch ein Symbol für kommunale Harmonie, da sowohl Muslime als auch Hindus die Initiative tatkräftig unterstützen und beispielsweise beim Morgenappell muslimische und hinduistische Gebete für die Schüler gesprochen werden. Zudem lernen Mädchen und Jungen gemeinsam, während in der Regel die Geschlechtertrennung in Bangladesch schon in der Schule, spätestens in der High School, vorzufinden ist.
Diese Schule ist nicht nur ein Symbol für eine geglückte lokale Initiative, sondern steht vor allem für interreligiöse Harmonie, die gerade in dieser Region von Bangladesch aufgrund der Wahlsiege von muslimischen Fundamentalisten immer wieder gefährdet zu sein scheint.

Wie sieht die Unterstützung von Bengal Link e.V. aus?

Auch wenn die lokale Initiative schon Früchte getragen hat, fehlt es an allen Enden und Ecken. Die Lehrer können z.B. nicht bezahlt werden und unterrichten nur kostenlos, weil sie noch bei ihren Eltern leben und unverheiratet sind. Sobald eine Lehrkraft heiratet, ist damit zu rechnen, dass sie ausfällt, da neue Aufgaben und Ausgaben auf sie zukommen. Von staatlicher Seite wurden bis jetzt nur 100 Lehrbücher zur Verfügung gestellt, und mit weiterer Unterstützung ist in  naher Zukunft nicht zu rechnen, da eine Schule erst ungefähr 10 Jahre etabliert sein muss, um Anspruch auf staatliche Gelder zu haben bzw. um verstaatlicht zu werden.

Neben fehlendem Lehrmaterial haben etwa ein Drittel der Schüler keine Schuluniform, da ihre Familien sich keine leisten können. In Bezug auf den Unterricht sind diese Schüler natürlich nicht benachteiligt, jedoch fühlen sie sich teilweise ausgegrenzt, da in der Regel alle Schüler in Bangladesch Schuluniformen tragen. Außer einfachen Bänken, Tischen und Tafeln gibt es nichts. Zudem verfügt die Schule nicht über die Möglichkeit einer Schulspeisung für die Schüler.
Da Bengal Link e.V. ein sehr junger Verein ist und über keine regel­mäßigen Einnahmen verfügt, möchten wir die Schule vor allem mit Materialien unterstützen.

In der Schule fehlen folgende Dinge:

- mehr Räume
- Lehrmaterial
- Ventilatoren
- Schuluniformen
- Sportartikel: Cricket-Zubehör bzw. Fußbälle
- eine Bibliothek
- Computer
- Schränke
- Gelder für Bildungsausflüge

Ihr Beitrag:

Unterstützen Sie diese Schule mit einer finanziellen Spende! Nach Rücksprache mit dem Lehrpersonal wird Ihr Geld für die am dringendsten benötigten Materialien eingesetzt. Ermöglichen Sie den Kindern dieser Schule einen Schulalltag, der ihnen die Freude am Lernen vergrößert. Nur durch ausreichende Bildung und einer positiven Einstellung gegenüber dieser können sich die sozial Benachteiligten von ihrem Schicksal befreien.

 

Spendenkonto:

Empfänger: Bengal Link e. V.
IBAN: DE43 8005 3762 0380 3118 23
Swift-Code (BIC): NOLADE21HAL
Kreditinstitut: Saalesparkasse Halle
Verwendungszweck: Schule in Pirojpur
Ihre Postadresse, falls Sie eine Spendenquittung wünschen.

Bengal Link e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Alle Spenden an ihn sind steuerlich absetzbar.
Vereinsregisternummer: 1266 (Amtsgericht Stendal)

Steuernummer: 111/142/08274 G212 (V)